Hingabe bedeutet nicht, nur Andachtslieder zu singen oder rituelle Verehrung zu üben.
Wahre Hingabe bedeutet, dass sich euer Verhalten verändern muss. Hingabe kann nicht verkündet oder demonstriert werden.
Exhibitionistische Hingabe kann zu einer Katastrophe führen. Wahre Hingabe sollte sowohl innerlich als auch äußerlich Ausdruck von Liebe sein.

Sathya Sai Baba

Definition Hingabe

als Mittel zur Transformation


Sathya Sai Baba definiert als Hingabe die Fähigkeit, sein negatives Verhalten abzulegen, indem die schlechten Eigenschaften am Opferfeuer des Herzens verbrennen. Diese schlechten Eigenschaften, die auch verantwortlich sind, dass wir in uns und um uns das Göttliche nicht wahrnehmen können, werden definiert als Lust (Verlangen), Zorn, Habgier, Einbildung, Stolz, Hass (Eigersucht) und Arroganz/ Egoismus. Diese können durch das Ausüben spiritueller Praktiken überwunden werden.

Transformiert euch vom Menschlichen zum Göttlichen. Im Menschen ruhen zwei Veranlagungen. Die eine ist die Tiernatur, die andere die Menschlichkeit. Leider vergessen die Menschen ihre Menschlichkeit und werden zur Beute der sechs Feinde: Lust, Zorn, Habsucht, Neid usw. und vergessen dabei die ihnen von Gott gegebenen Fähigkeiten. Dadurch degradieren sie sich und sinken auf die Stufe der Tiere ab. Stattdessen sollte der Mensch seinen Geist, seinen Entwicklungsstand und all seine Fähigkeiten benutzen, um tugendhaft und rechtschaffen zu werden und danach zu streben, sich vom Menschlichen zum Göttlichen zu erheben.
Sathya Sai Baba, 16. Juli 1997

Jede Ansprache oder geschriebener Text von Sathya Sai Baba beschäftigt sich direkt oder indirekt mit diesem Kernthema und seine Ispirationen und Erläuterungen hierfür sind vielseitig und weitreichend. Die auf dieser Webseite beschriebenen Anwendungsmethoden aus seiner Lehre sind daher nur ein zusammengefasster essenzieller Teil, entsprechend zum Thema Hingabe, aus seinen über 1200 Ansprachen inklusive seiner geschriebenen Bücher (Vahinis). Es geht darum, wo es dahin abzielt, das wahre Ziel: „Ich bin Liebe, Ich bin Licht, Ich bin Ich, Ich bin Gott" im Auge zu haben und zu verwirklichen.


Wenn euer Verhalten aller Menschlichkeit entbehrt, seid ihr keine Menschen. Handelt also in einer Weise, die eurer Geburt als Mensch Ehre macht. Wenn ihr zornig seid, erinnert euch: „Ich bin kein Hund, ich bin ein Mensch.” Wenn euer Geist (mind) wankelmütig ist, sagt euch immer wieder: „Ich bin kein Affe, ich bin ein Mensch.” Denkt geduldig über euer wahres Wesen nach. ...
Alle üblen Eigenschaften lassen sich beseitigen, wenn gute Gedanken und Gefühle entwickelt werden. Das Heilmittel für alle eure mentalen Beschwerden liegt in euch selbst.
Sathya Sai Baba, 18.11.1999

Viele Leute sammeln einen Berg von Informationen an, sie nehmen viele Informationen auf, aber sie nutzen sie nicht, um eine Transformation ihres eigenen Selbst zustandezubringen. Information ist nutzlos, aber die Transformation in euch ist wesentlich. Ihr könnt die Namen vieler Nahrungsmittel aufzählen. Aber stillt ihr so euren Hunger? Wenn ihr jedoch nur eine Sache wirklich eßt, wird euer Hunger gestillt. Wenn ihr deshalb in der Lage seid, anstatt über so viele Dinge zu sprechen und zu reden (all das ist nur Buchwissen), eins von den Dingen, über die ihr redet, in die Praxis umzusetzen, dann wird das von Nutzen sein.

Sathya Sai Baba, Meditation, S. 48

Um Gott näher zu kommen, sind Yoga, Mediation, Bhajans, Mantrawiederholung oder heilige Texte nicht das rechte Mittel. Diese Aktivitäten haben alle mit der Schöpfung zu tun. Ich sage nicht, dass ihr damit aufhören sollt; es ist sicherlich besser als Zeit mit anderen unnötigen Beschäftigungen zu verbringen. Aber um Gott näher zu kommen, um das Göttliche zu greifen und zu halten ist Transformation, innere Verwandlung wesentlich.

Sathya Sai Baba 09.04.1994

Wissen ist in der Tat besser als mechanische Übung. Noch besser ist Meditation. Aber besser als Meditation ist der Verzicht auf den Wunsch nach der Frucht des eigenen Handelns, denn darauf folgt unmittelbar Friede.
Sathya Sai Baba, Gitavers aus der Ansprache 15.01.2008

Ein weitere Definition Sathya Sais der Hingabe bezieht sich auf das Handeln, das nicht darauf aus ist, am Ergebnis der Handlung anzuhaften. Es ist das Handeln, das Abstand von der Identifikation mit dem Körper nimmt und alles Tun der höchsten Liebe weiht. Solch ein Handeln ohne Eigeninteresse ist vom höchsten spirituellen Wert und auch der Grundimpuls des selbstolsen Dienens, der wie Sathya Sai Baba sagt, das Ego am schnellsten auflöst. Hingabe und Dienen sind so gesehen, wie die zwei Seiten einer Münze.

Die Gîtâ lehrt uns aber, daß alles Tun, das uns zur Gotterkenntnis führen soll, von jeder Erfolgserwartung frei sein muß. Alle, die die Botschaft der Gîtâ verkünden, sagen uns, daß der Mensch nur das Recht zum Handeln hat, nicht aber das Recht, Anspruch auf die Früchte seines Handelns zu erheben. Die Gîtâ sagt aber nicht, der Mensch dürfe sich nicht der Früchte seines Tuns erfreuen.

Sathya Sai Baba, Sommersegen in Brindavan 1, 1. Aufl., 1985, S. 202

Lerne eine Lektion vom Baum. Wenn er schwer mit Früchten ist, hebt er nicht stolz den Kopf in die Höhe; er biegt sich tief, bückt sich, als würde er seine Leistung nicht würdigen und als würde er dir helfen, die Früchte zu pflücken. Dienen ist das beste Mittel gegen Egoismus. Also, beteilige dich daran, so weit du kannst.

Sathya Sai Baba, Sathya Sai Speaks Vol. 23, pg. 7

Der Mensch kann sich nur dann von der menschlichen zur göttlichen Ebene erheben, wenn er menschliche Werte praktiziert.
Sathya Sai Baba, SASA, 01 S.48

Weiters teilte uns Sathya Sai Baba mit, dass die höhere Form von Hingabe sich im Handeln nach den menschlichen Werten „Wahrheit, Rechtes Handeln, Friede, Liebe und Gewaltlosigkeit" ausdrückt und für das persönliche Erkennen der zugrundeliegenden Einheit der gesamten Schöpfung von wesentlicher Bedeutung ist. Insbesondere hat hier der menschliche Werteaspekt „Dankbarkeit" einen hohen Stellenwert. Dankbarkeit aktiviert die höhere Intelligenz und lässt dadurch den Egoismus abrupt absinken. Dankbarkeit den Eltern gegenüber zu hegen und zu pflegen hat in der Lehre von Sathya Sai Baba einen sehr hohen Stellenwert. Vor allem die Dankbarkeit der eigenen Mutter gegenüber ist hier von höchster Bedeutung und eine wichtige Basis für den Weg der Hingabe.

In der Hingabe gibt es zwei Klassen: einfache Hingabe und besondere Hingabe.

Einfache Hingabe wird durch Anbetung, Bhajansingen, Wiederholung des Namen Gottes, Gottesdienst und Gelöbnisse befriedigt. Besondere Hingabe strebt nach der Reinheit des Charakters, Auflösen von Impulsen (hier: tierischen Emotionen), Praktizieren von Mitgefühl, Liebe, Frieden und Gewaltlosigkeit und das Erforschen des Wie und Warum des Menschen. Es ist Grund zur Scham, dass die Menschen jahrein, jahraus an derselben Klasse festhalten. Dann gibt es eine weitere höhere Klasse – die Hingabe, die alles Weltliche überwindet . Schlauheit kann äußere Probleme beheben und lösen, allein konzentrierte spirituelle Übungen können die innere Krise beheben und lösen.

Sathya Sai, 14. Juni 1967

Zuneigung ist die Blüte, Hingabe ist die Frucht. Wenn sie reif ist, ist sie Wissen um das Selbst.
Sathya Sai Baba

WER BIN ICH? Bin ich der Körper? Bin ich der Verstand? Bin ich sein Bewohner? Bin ich der Zeuge des Bewohners?

Devotees üben sich in verschiedenen Arten spiritueller Disziplin. Aber es sind keine wahren spirituellen Disziplinen. Wenn ihr die Wirklichkeit schauen wollt, müsst ihr eine innere Sicht entwickeln. Wenn ihr eure Augen öffnet und die äußere Welt anschaut, werdet ihr viele Köpfe sehen.
Schließt hingegen eure Augen und schaut in euch selbst hinein. Dann werdet ihr niemand anderen als euch selbst sehen. Entwickelt deshalb das innere Sehvermögen. Wenn ihr euch erforscht: „Wer bin ich?“, kommt sofort von Innen die Antwort: „Ich bin Ich.“ Das ist die richtige Antwort. Die Leute behaupten: „Ich bin Soundso, ich bin ein Amerikaner usw.“ Das sind nicht die richtigen Antworten auf die Frage: „Wer bin ich?“ Dies sind äußere Namen zur Identifizierung in der äußeren Welt, sie sind nicht wichtig. Was wichtig ist, ist Selbsterforschung. Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen.

Sathya Sai Baba, 20.07.2008

Man muß die Antwort auf die Frage „Wer bin ich?“ herausfinden. Wenn der Mensch die wahre Antwort auf diese Frage findet, braucht er sich überhaupt nicht mehr zu bemühen zu verstehen, was sat-cit-ânanda (Sein-Bewusstsein-Glückseligkeit) ist. Solange der Mensch von dem Empfinden mitgerissen wird: „Ich bin der Körper“, „Ich bin diese Form“, „Ich bin ein Einzelwesen“, „Ich bin ein Mensch“, ist er von dem Prinzip Sein-Bewußtsein-Glückseligkeit abgeschnitten. Wenn der Mensch das wahre Wesen dieses „Ich“ erkennt, braucht er sich nicht mehr zu bemühen oder anzustrengen. Der Mensch erkennt, daß er Sein-Bewußtsein-Glückseligkeit verkörpert.

Sathya Sai Baba, 25.02.1998

Bei der Geburt schreit ihr „So ham“, „Ko ham“, das heißt: „Wer bin ich - wer bin ich?“ Ihr solltet nicht mit derselben Frage auf den Lippen sterben. Wenn ihr sterbt, solltet ihr fähig sein, freudig zu bekennen: „So ham“ – „Ich bin Gott.“ Die Entdeckung der Antwort auf die Frage „Wer bin ich?“ ist die wahre Befreiung.

Sathya Sai Baba, 26.09.1998

Aus dem Junge Erwachsenen Sadhana-Programm entnommen - die 4 Stufen zur Selbst-Verwirklichung

Man kann die Göttlichkeit nur erreichen, wenn man einen festen Glauben hat. Zuallererst sollte man Vertrauen in das eigene Selbst haben. Entwickle Selbstvertrauen, das führt zu Selbst-Zufriedenheit. Wenn du Selbst-Zufriedenheit hast, wirst du bereit zur selbst-Aufopferung sein. Nur durch selbst-Aufopferung kann man die Selbstverwirklichung erreichen. Selbstverwirklichung bedeutet zu erkennen, dass du alles bist. Selbstvertrauen ist die Grundlage, Selbstzufriedenheit ist die Mauer, selbst-Aufopferung ist das Dach und Selbstverwirklichung ist Leben. Niemand kann in einem Gebäude ohne Dach leben. Das Dach benötigt die Mauern und die Mauern das Fundament. Also, Selbst-Vertrauen, Selbst-Zufriedenheit, selbst-Aufopferung sind sehr wichtig für die Selbst-Verwirklichung.

SSS 34.18: October 9, 2001


Hingabe in der Verehrung Gottes


Die Untersuchung des (menschlichen) Wertes und der Anwendbarkeit des Studierten ist Verehrung;
das Erleben des Wertes und der Gültigkeit der Übung ist Weisheit.
Sathya Sai Baba spricht, Bd. 9, 1. Aufl., 1984, S. 54

Solange ihr Gott in einer Form verehrt, werdet ihr „echte“ Blumen verwenden. Aber Rosen und Jasmin sind vergänglich, und der Körper, der die Opferhandlung vornimmt, ist genauso vergänglich. Wenn ihr den formlosen Gott in eurem Herzen verehren wollt, sind die Blumen andere:

Es sind ewige Blumen. Diese acht Blumenarten sind die edlen Eigenschaften, die ihr in eurem Herzen entwickelt und dem Herrn opfert. Es sind die Blumen der Gewaltlosigkeit, der Sinnenkontrolle, der Wahrhaftigkeit, der Geduld, des Ertragenkönnens, der Liebe und der Barmherzigkeit, der Mildtätigkeit und der Opferbereitschaft.

Diese Blumen sind zur innerlichen Verehrung bestimmt. Um euch auf das Niveau der Verehrung des Formlosen zu erheben, müßt ihr diese Blumen des Herzens zur Entfaltung bringen und sie für euren Gottesdienst benutzen. Dann wird sich euch vollständige Zufriedenheit offenbaren - die unaussprechliche, immerwährende Freude des Geistes - und euch auf den Weg heim zu eurem göttlichen Ursprung geleiten.

Sathya Sai Baba, Vorträge zur Bhagavad Gîtâ, Kap. 3, S. 32

Das Bild ist und bleibt ein Bild, aber die Tiefe des Gefühls, in welchem der Gott-Liebende mit Hingabe betet, bewirkt, daß Gott nicht anders kann, als Sich für ihn zu manifestieren. Aus diesem Grund nimmt Gott Gestalt an, eine Gestalt, von der ein Segen ausgeht, sei sie auch aus Stein, Holz oder Papier - was immer der Gott-Liebende betrachten oder anbeten mag, worüber er auch meditiert.

Um die Sehnsucht des Gott-Liebenden zu stillen, manifestiert sich das allem innewohnende Wesen des Universums in jeder beliebigen Gestalt, in jedem beliebigen Gegenstand und an jedem beliebigen Ort! Du brauchst nur zielgerichtet und konzentriert zu beten. Solche Konzentrationskraft bekommst du nur, wenn du rein, selbstlos und absichtslos geworden bist.

Sathya Sai Baba, Dhyana Vahini, S. 70

Devotionales Singen in der Gruppe hat die Eigenschaft, euch von ablenkenden Gedanken zu befreien. So singt also laut zur Ehre Gottes und ladet die Atmosphäre mit heiliger Anbetung auf. Der Name Gottes ist das wirksamste Mittel, alle Krankheiten fernzuhalten.

Sathya Sai Baba, Buch: Der Heilige und der Psychotherapeut, Sandweis, S. 154

Das gemeinsame Singen von Liedern zum Lobe Gottes aus allen Religionen ist ein fester Bestandteil der Aktivitäten in den Gruppen und Zentren der ganzen Welt. Meist am Donnerstag, dem traditionellen Tag des spirituellen Lehrers, treffen sich Mitglieder und Gäste zum Singen, denn mit jedem Lobgesang sollte der Geist reiner werden, freier von Leidenschaften und stärker im Glauben. Das Singen wird Gott dargebracht. Die Kraft, die durch das gemeinsame Singen von Gottesliedern entsteht, stärkt unsere Liebe, erweitert unser Herz und reinigt den Geist von Zweifeln.

Die Liebe zu Gott kann nur in einem gut gepflügten Herzen wachsen, das frei von Unkraut ist. Bereitet euer Herz durch Namasmarana (die beständige Rezitation des göttlichen Namens) vor. Das wird ‚Weg der Reinigung des Bewusstseins genannt. Ladet jede Sekunde mit dem göttlichen Strom auf, der vom Namen ausgeht. Habt den Namen Gottes immer auf eurer Zunge und in jedem eurer Atemzüge. Das wird Seine Gestalt als das innere Herz von allem, jedem Gedanken und jeder Wende des Schicksals wachrufen. Das wird euch mit Seiner Gemeinschaft versorgen und euch in Kontakt mit Seiner unfehlbaren Energie und Glückseligkeit bringen. Das ist die gute Gesellschaft, die euch maximalen Segen schenkt. Sprecht mit Gott, der in euch ist, und bekommt Mut und Trost von ihm. Er ist der Guru, der am meisten an eurem Fortschritt interessiert ist. Sucht den Guru nicht außerhalb von euch, in Einsiedeleien und an heiligen Orten. Der Gott in euch ist Vater, Mutter, Lehrer und Freund. Gott ist Liebe; lebt in Liebe – das ist die von den Weisen gezeigte Richtung.

Sathya Sai Baba, 1. März 1968

Ihr mögt sagen, daß ihr jeden Tag betet. Aber das Aussprechen frommer Worte ist noch kein Gebet. Beten ist das Spüren des sehnlichen Verlangens, das Göttliche, das im Herzen verborgen liegt, erfahren zu dürfen.

Sathya Sai Baba spricht, Bd. 11, 1. Aufl., 1992, S. 90


Das Studium über die Einheit


Religionen gibt es viele, aber nur ein Ziel.
Juwelen gibt es viele, aber nur ein Gold.
Sterne gibt es viele, aber nur einen Himmel.
Kühe gibt es viele, aber nur eine Milch.
Lebewesen gibt es viele, aber nur einen Atem.
Nationen gibt es viele, aber nur eine Erde.
Blumen gibt es viele, aber nur eine Anbetung.
Sathya Sai Baba,16. Juli 2000

Spiritualität ist die Erkenntnis des Einsseins aller Lebewesen.

Sathya Sai Baba

„Alles ist von mir umhüllt, von mir aktiviert", sagt der Herr. Alles ist eins. Das Eine erscheint als Vieles, für das voreingenommene Auge. Befreie das Auge vom grauem Starr der Unwissenheit, und es erkennt alle als Eins. Die Tatsache ist, dass du mit deinem Augen überall nur dich selbst siehst. Du sprichst nur mit dir selber, mit wem du auch immer redest. Du erfreust dich selber; Du hasst dich selber; Du schadest dir selber. Es gibt keinen anderen!

Sathya Sai Baba, July 1974

Kann die Dunkelheit der Welt vertrieben werden durch das Sprechen über den Glanz des Lichts?
Sathya Sai Baba 14.1.95


Sathya Sai Baba betont hierfür immer wieder in seinen Reden die Wichtigkeit der Übereinstimmung der drei H's "Haupt, Herz und Hand" (head, heart, hand). Das heißt, dass Gedanke, Wort und Tat in allen Lebensbereichen eine Einheit ergeben sollen, damit das innere, göttliche Potential erfahrbar werden kann.

Der Wert des Menschen liegt in der Fähigkeit, Gedanken, Wort und Tat zu läutern. Um sich auf die höchste Stufe zu erheben, muss er die drei Werkzeuge, die ihm zur Verfügung stehen, nämlich Verstand, Zunge und Hand heiligen.

Sathya Sai Baba, 31.08.1981

Die Einheit dieser drei ist wirkliche Göttlichkeit. Aus dieser Einheit werdet ihr zur Reinheit gelangen, und die Reinheit wird euch zur Verwirklichung der Göttlichkeit führen. Im spirituellen Sprachgebrauch wird diese Dreiheit, Trinität, genannt. Aber nicht nur im spirituellen, im weltlichen und sozialen Leben - im gesamten Leben ist die Einheit von Gedanke, Wort und Tat von größter Wichtigkeit und muß weiterentwickelt werden, damit wir wahren Frieden erfahren können.

Sathya Sai Baba, 20.11.1992

Wenn die Worte in Übereinstimmung mit den Gedanken sind, werden sie zur Wahrheit. Wenn das gesprochene Wort in eine Handlung mündet, wird daraus „Rechtes Handeln". Für beide, Wahrheit und Rechtes Handeln ist das Gewissen, das innere Selbst, die Grundlage. Die Gedanken, die vom inneren Selbst aufsteigen, sollten im Sprechen Ausdruck finden. Wenn die inneren Gefühle verschieden sind von den gesprochenen Worten, kann man dann die Worte als wahr betrachten, oder sind sie unwahr? ... Wenn die Handlung nicht mit den Worten übereinstimmt, ist es eine unrechte Handlung. Wahrheit und Rechtes Handeln sind Ausdrucksweisen, die von den Tiefen des eigenen Gewissens herrühren.

Sathya Sai Baba, 11.03.94

Alle Redekunst, alle Kraft, alle Schönheit, alle Fertigkeiten, die dem Menschen eigen sind, kommen aus derselben göttlichen Quelle, die alles durchdringt. Ihr müßt dieses Eine, das allen verschiedenen Aspekten zugrundeliegt, erkennen. Wenn ihr es einmal erfaßt habt, wird alle Verschiedenheit schwinden; und wenn keine Verschiedenheit mehr vorhanden ist, ist auch kein Verlangen mehr da. Wenn das Verlangen - die Begierde - euch verlassen hat, ist dem Zorn kein Raum mehr gegeben. Und wenn ihr Begierde und Zorn vernichtet habt, werdet ihr göttliche Weisheit erlangen können. Durch das Üben des Geistes, insbesondere durch Selbsterforschung, werdet ihr in die Lage versetzt, die Einheit zu verwirklichen und euch des Göttlichen, das ständig in euch ist, zu erfreuen. Die Sehnsucht nach dem Erreichen des Lichts der göttlichen Weisheit, nach dem Erkennen der Einheit in der Vielheit, ist in einem großartigen Gebet der Upanischaden ausgedrückt:

„Asato mâ sad gamaya, tamaso mâ jyotir gamaya, mrityor mâ amritam gamaya“

Das bedeutet:

„Vom Nichtsein führe mich zum Sein. Von der Dunkelheit führe mich zum Licht. Vom Tod führe mich zur Unsterblichkeit.“

Sathya Sai Baba, Vorträge zur Bhagavadgita, 21. Vortrag, S. 196

Welche auch immer die eigene Religion sein mag, jeder sollte Respekt für andere Glaubensrichtungen entwickeln. Wer keine solche Haltung der Toleranz und des Respekts für andere Religionen hat, ist kein wahrer Nachfolger seiner eigenen Religion. Es reicht nicht aus, bloß streng an den Praktiken der eigenen Religion festzuhalten. Man sollte auch versuchen, die wesentliche Einheit aller Religionen zu sehen. Nur dann wird man in der Lage sein, die Einheit des Göttlichen zu erfahren … Liebe muss alle Gläubigen zusammenbinden.

Sathya Sai Baba, aus dem Educare Magazin: Einheit der Religionen

Aber es ist unbedingt notwendig, daß ihr eure Herzen rein und sauber haltet. Das ist der Kern der Lehre aller Religionen.

Sathya Sai Baba, Sommersegen in Brindavan 3, 1. Aufl., 1991, S. 15

Alle Religionen vereinigen sich in dem Bemühen, das Gute zu lehren. Vergeßt das nie! Wenn euer Denken rein ist, wie kann die Religion schlecht sein?

Sathya Sai Baba, Sommersegen in Brindavan 4, 1. Aufl., 1993, S. 116


Meditation


In der Meditation seid ihr frei vom Einfluß der Sinnesorgane, während Konzentration diesen unterworfen ist. Dafür gibt es ein kleines Beispiel:

Ein Rosenstock hat Blätter, Dornen, Zweige und Blüten. Die Fähigkeit, diese voneinander zu unterscheiden, kann als Konzentration bezeichnet werden. Dadurch können wir die Blüte finden und uns auf sie konzentrieren. Wir können sie pflücken, ohne die Dornen zu berühren. Wenn wir die Blüte in unserer Hand halten, besteht keine Verbindung mehr zwischen ihr und den Blättern, Dornen und Zweigen des Rosenstockes. Die Trennung der Blüte von den anderen Teilen ist Kontemplation. Ihr nehmt die Blüte und bringt sie Gott als Opfer dar. Wenn ihr das tut, hören der Rosenstock, eure Hand, ja selbst die Blüte auf zu existieren. Diese Hingabe, durch die alles andere verschwindet und nur Gott ist, wird Meditation genannt.

Sathya Sai Baba, Der Weg nach Innen - Sâdhana, 4.  Aufl. 1993, S.  97

In wirklicher Meditation laßt ihr das Bewußtsein, dass ihr meditiert, sehr bald hinter euch. In Wirklichkeit muß jeder Augenblick des Lebens ein Augenblick der Meditation sein. Das ist die beste Lebensform. Wenn ihr euer Zimmer ausfegt, seid euch bewußt, dass euer Herz auch ausgefegt werden muß; wenn ihr Gemüse schneidet, denkt daran, dass Lust und Gier ebenso zerschnitten werden müssen. Wenn ihr einen Teig ausrollt, wünscht euch, daß sich gleichzeitig auch eure Liebe weiter und weiter ausdehnt, bis sie selbst Fremde und Feinde einschließt. Auf diese Weise könnt ihr euer Heim zu einem Tempel machen und euren Lebensweg zur Straße der Erlösung.

Sathya Sai Baba, Meditation, Aufl., 1994, S. 80

Wenn ihr Gott in einer bestimmten Form anbetet, dann stellt euch seine Form in diesem Licht vor. Licht ist Gott und Gott ist Licht. Wenn das Licht sich mit Licht vereinigt, geht alles im Licht auf. Es gibt keine Abgrenzung zwischen seinem Licht und eurem. Sie werden eins und finden Erfüllung. In der Friedlosigkeit dieser Welt müsst ihr den höchsten inneren Frieden suchen, durch den ihr das Licht göttlicher Offenbarung finden könnt, welches euch zum Ewig-Absoluten führt. Wenn der einzelne dem All begegnet, wird er eins mit dem All. Ich und Ich wird Wir, und Er und Wir ist immer noch Wir. Meditiert auf diese Weise regelmäßig jeden Tag. Im übrigen wiederholt den Namen Gottes, den Namen, der euch mit Liebe und anbetender Hingabe erfüllt. Achtet dabei darauf, dass ihr euch ständig seiner Macht, seiner Gnade und seiner Majestät bewusst seid.

Sathya Sai Baba; Buch: Meditation, Kap. Meditation über die Form, S. 64


Studienkreis


Auf dem spirituellen Pfad beschäftigt man sich erst mit der Information und
dann mit der Transformation. Wenn wir keine Information sammeln, ist es unmöglich,
zur Transformation durchzudringen.

Sathya Sai Baba, Sommersegen in Brindavan 1, 1. Aufl., 1985, S. 24

Im Studienkreis beschäftigen wir uns mit Texten Sathya Sai Babas und anderen heiligen Schriften aus den Religionen der Welt. In einer Runde von Menschen, die vorurteilslos und offen für die Wahrheit  zusammenkommen, fördert der Austausch der inneren Erfahrungen und Erkenntnisse die Entwicklung zu unserem wahren Wesen.

Es ist nicht einfach das Lesen von Büchern. Kreis, Studienkreis, bedeutet, einen Punkt herauszugreifen, zu dem jeder Stellung nimmt, indem er beschreibt, was er für ihn bedeutet. Wie ein Rundgespräch. Jeder legt seinen Gesichtspunkt dar, und am Ende werden Schlüsse daraus gezogen.

Sathya Sai Baba

Verschiedene Methoden ermöglichen es, den Studienkreis lebendig zu gestalten und unterschiedliche Aspekte der Wahrheit zu beleuchten. Die Gruppenarbeit im Studienkreis:

  • erweitert unser Wissen
  • klärt unser Denken
  • entwickelt Liebe im Verstehen
  • fördert unsere Bereitschaft zur Veränderung

Wenn nur gelesen wird, bleiben Zweifel. Aber wenn jeder seine Ansicht äußert, werden die Zweifel beantwortet. Das Thema wird beleuchtet, und der Arbeitskreis sieht die verschiedenen Seiten. Es ist wie bei einem geschliffenen Diamanten, der viele Facetten hat. Aber es gibt eine Hauptfacette, die flach ist, und von der aus alles betrachtet werden kann. Diese Hauptfacette zu entdecken, ist die Aufgabe des Studienkreises.

Sathya Sai Baba

Das menschliche Leben ist sehr heilig. Deshalb heißt es: Gott nimmt die Form des Menschen an. Macht euch nicht klein, indem ihr glaubt, ihr wäret ein bloßer Sterblicher. Ihr seid wahrhaftig Gott selbst. Allein die Tatsache, dass ihr Gott in menschlicher Form darstellt und ihn so verehrt, beweist, dass das Wesen des Menschen göttlich ist.

Sathya Sai Baba



Die Begrenzung der Wünsche


Sai Baba legt Wert darauf, dass die der Menschheit zur Verfügung stehenden Ressourcen nicht ausgebeutet oder missbraucht werden. Um dies zu vermeiden, wurde das Programm zur "Begrenzung der Wünsche" geschaffen, denn das Ausufern der Wünsche führt nicht nur zu persönlicher Unzufriedenheit, sondern bewirkt auch ökologisches Ungleichgewicht und soziale Ungerechtigkeit in der Welt. Ziel des Programms ist es, "die Verschwendung von Geld, Zeit, Nahrung und anderen Energien zu verhindern und all diese zum Wohl der Menschen einzusetzen. Das Geld, das gespart wird, soll nicht für die Sathya Sai Organisationen angesammelt werden. Es muss in der besten Weise, die ihr finden könnt, zum Nutzen anderer gebraucht werden."

Wenn weltliche Wünsche und Bindungen die Oberhand gewinnen, entfernt ihr euch immer weiter von Gott. Je mehr eurer weltlichen Wünsche ihr aufgebt, desto näher werdet ihr Gott kommen.

Wie das Wasser auf einem Reisfeld die geometrische Form des Feldes annimmt, so nimmt der Geist die Form der Wünsche an, die ihn erfüllen.

Sathya Sai Baba spricht, Bd. 4, S. 97

Die Wurzel allen Übels ist die Selbstsucht der Menschen. Ein gewisses Maß an Eigeninteresse ist gerechtfertigt. Aber alles, was dieses Maß überschreitet, ist unheilvoll. Der Mensch ist mit Unterscheidungsvermögen ausgestattet, mit dessen Hilfe er seine Wünsche kontrollieren kann. Diese Kraft soll er benutzen, um zu entscheiden, ob eine Tat richtig oder falsch ist.

Sathya Sai Baba, 23.11.93


Seminare und Workshops


In Seminaren und Workshops, die von der Sathya Sai Organisation durchgeführt werden, wird regelmäßig die Möglichkeit geboten, sich mit der Lehre von Sathya Sai Baba zu befassen, sowie die von ihm empfohlenen folgenden spirituellen Übungen zu vertiefen:

  • Meditation und Stille
  • Wiederholung des Namens Gottes
  • Singen von Gottesliedern
  • Studienkreise zu spirituellen Themen

Diese Übungen unterstützen den Prozess der Transformation, der Verfeinerung des Charakters, das erkennen des Göttlichen in allen Wesen.